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Ritualstätte der Caitianer
Ich stand am Rande einer Lichtung. Der Weg, der mich hierher geführt hatte, schien zwischen den Schling- und Kletterpflanzen verschwunden zu sein. Rings um mich herum war nur noch die Stille des Waldes. Ich sah mich um und entschied mich nach einigem Zögern weiter zu gehen. Ein Zurück schien es ja nicht mehr zu geben...

Einige hundert Schritt mochte ich wohl noch gelaufen sein, als ich plötzlich eine riesige Säule vor mir aufragen sah. Sie war komplett von Schlingpflanzen überwuchert. Bei näherem Hinsehen entdeckte ich weitere steinerne Säulen. Sie waren völlig verwittert und zeugten von jahrhundertelangem Bestehen. In der Mitte dieser Säulen stand ein ebenfalls völlig verwitterter Steinblock. Vor diesem Block lagen mehrere zerbrochene Steinplatten. Ich konnte mir gut vorstellen, wie ehemals dieser Weg ausgesehen haben muss. Nun war der Weg nur noch zu erahnen. Viele Kräuter und wildes Gras ließen ihn fast verschwinden. Um die Säulen rankten sich lange Schlingpflanzen und taten ihr übriges den Ort sehr geheimnisvoll aussehen zu lassen. Gelegentlich bewegten sich die Blätter der Ranken im Wind und man meinte die Stimmen Derer zu hören, die vor Jahrhunderten hier gelebt, gebetet und geopfert haben mussten. Rechts und links des Altares standen zwei Statuen, die allen Witterungen zum Trotz sehr gut erhalten geblieben waren. Die eine zeigte ein Reh mit ihrem Kitz, die andere eine Frau mit Geweih. Diese Statuen waren als Einziges an dieser Stätte nicht von Moos und Ranken überwuchert. Stolz wie eh und je standen sie dort.

Ich spürte das Geheimnisvolle an diesem Ort und bei genauerem Hinsehen fielen mir viele kleine Kratzspuren auf dem Boden auf. Zeichen Derer, die hier einmal entlanggeschritten sind. Oder es immer noch taten?

Ich war völlig versunken in den Anblick als ich mich plötzlich nicht mehr alleine fühlte. Es war, als ruhten Dutzende Augen auf mir. Ich sah mich um, aber niemand war zu sehen. Der Weg zum Altarstein lag nun direkt vor mir. Sollte ich es wagen ihn entlang zu gehen? Ein komisches Gefühl beschlich mich und ich beschloß, mich wieder in den Schatten des Dickichtes zurück zu ziehen.

Kaum hatte ich mich hinter einen Busch geduckt, hörte ich Rascheln aus allen Richtungen. Hinter jeder Säule kamen einige große Wesen heraus, die ich bei näherem Hinsehen als Katzenmenschen erkannte. Einige von ihnen trugen Körbe an den Altar. Andere verharrten still vor dem Stein. Ich konnte sehen, wie einige der Körbe ausgepackt wurden, was darinnen war, blieb mir allerdings verborgen. Die Katzenmenschen traten vom Altar zurück und stellten sich im Kreis auf. Vor jeder Säule stand nun einer der Katzenmenschen. Mir fielen nun Unterschiede auf. Einige der größeren unter ihnen hatten die Körbe getragen, und diese begannen nun auch, einige Worte in einer mir unbekannten Sprache zu murmeln. Die anderen antworteten auf dieses Gemurmel und bald darauf war der Platz erfüllt von den seltsamen Lauten. Nach einer Folge von schnellen, kurzen Lauten, die wie ein Fauchen klangen, wurden alle Katzenmenschen gleichzeitig wieder still und sah wie in Trance auf den Altar. Der Größte und wohl auch Älteste unter ihnen trat aus dem Kreis hervor und hob die Arme in die Höhe. Dann sagte er laut und deutlich, so dass ich das erste Mal etwas verstehen konnte: "Genea!" Die anderen fielen auf die Knie und senkten ihre Köpfe.

Ein Leuchten strich plötzlich über die Gaben auf dem Altar - wie ein Sonnenstrahl, der durch das Dickicht fällt - und erhellte kurz die Szenerie. Dann war der Spuk auch schon wieder vorbei... Die Katzenmenschen erhoben sich wieder und verließen so schnell wie sie gekommen waren wieder diese Stätte.

Gerade, als ich mich weiter umsehen wollte, stand einer der Katzenmenschen vor mir. Ich war noch ganz erschrocken, aber ehe ich reagieren konnte, wurde es schwarz um mich herum... Als ich die Augen wieder aufschlug, saß ich an einer Stelle am Rand der Lichtung. Ich dachte noch über das Erlebte (oder war es doch nur eine Traum?) nach und sah hinter mich. Dort lag - deutlich zu erkennen - der Weg zurück.
2003-08-29 ~ written by Lysaya




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