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Tempel von Lev und Marazan, dem Gott der Diebe bei Marienburg
An der Straße nach Marienburg, etwa 300 Meter vor dem Stadttor – also gut in Sichtweite der Torwachen – sieht der Reisende rechts des Weges ein kleines unscheinbares Heiligtum, das Lev geweiht, jenem Gott der Heptarchie, dem die Künste und somit auch die Diebeskunst unterstehen, und Marazan, jenem zum Heros und Halbgott erhobenen Taschendieb auf den dieses Heiligtum gründet.

Direkt an die Straße grenzt das von15 x 28 Meter messende Grundstück. An seinen vier Ecken stehen Grenzsteine mit der Aufschrift „Heiliger Bezirk Marazans / ...“. Die zweite Zeile st nicht mehr leserlich; der Überlieferung nach soll dort gestanden haben „Segen dem Verweilenden, Fluch dem Frevler“.

Wie die inzwischen verschwundene Inschrift deutlich macht, besaß das Heiligtum das Asylrecht: befand sich jemand innerhalb des Heiligtums, war er sicher vor dem Zugriff weltlicher Mächte.

Die vier Grenzsteine werden, was ungewöhnlich ist, wie Altäre für das Verbrennen

Das Kultgebäude

Im hinteren Bereich des Areals steht ein Gebäude, das in seiner Schmucklosigkeit und schlichten Form eher an einen Schuppen als an einen Tempel erinnert. Lediglich der Girlandenschmuck, der vom Dachgebälk herabhängt und die Inschrift über dem Eingang bezeugen, dass dies kein Gewöhnliches Gebäude ist.

Betritt man den düsteren Raum, empfängt einen ein ungewohnter Anblick: Wände und Decke sind übersät mit Geldbeuteln, die hier aufgehängt wurden. Ihre zahl ist so groß, dass man Wände und Decke nicht mehr sehen kann.

Generationen von Taschendieben haben diese Geldbörsen ihren Besitzern entwendet. In der Frühzeit des Kultes brachten die Diebe, die Börsen im Laufe einer ihrer Reisen selbst hierher und weihten sie Marazan.
Doch schon bald ließen sie davon ab, da sich der Brauch schon bald herumsprach und die Hüter der Ordnung versuchten, durch Beobachtung des Heiligtums an die Täter heranzukommen.
Stattdessen warfen sie, wie früher, die Börsen unterwegs weg, nachdem sie sie durch ein Gebet Marazan geweiht hatten. Oftmals befinden sich Zettel in den Börsen, auf denen das Gebet festgehalten wurde. Häufig werden persönliche Bitten mit dem Gebet verbunden.
Da man die gefundenen Börsen aufgrund ihrer Weihung an eine Gottheit nicht mehr einfach wegschmeißen konnte, ohne sich eines Frevels schuldig zu machen, sammelte man sie und hängte sie in das Heiligtum.
Inzwischen opfern sowohl Diebe als auch Bestohlene an Mazaran.


Der ungewöhnliche Wand und Deckenbehang sorgt für eine ungewöhnliche und gedämpfte Akustik innerhalb des Raumes.

In den Taschen haben sich vereinzelt Ratten niedergelassen und ihre Nester gebaut. Die Tiere werden aufgrund ihrer Schlauheit Lev und Mazaran als ihnen geweiht zugeordnet.

Die übrige Einrichtung

Das Gebäude beherbergt kein Kultbild: das liegt weniger daran, daß es allgemein unüblich ist, Lev Bildnisse zu stiften (schließlich gibt es einige) oder daß man nicht weiß, wie Marazan ausgesehen haben mag (dieser Umstand schreckte noch nie Menschen und Wesenheiten davon ab, Bildwerke der von ihnen verehrten Wesen herzustellen), sondern an einer alten Diebestradition: um möglichst unerkannt bleiben zu können, vermeidet man, Bildnisse von sich in Umlauf zu bringen.

Stattdessen findet sich auf einer podestähnlichen Ablage hinteren Teil des Raumes ein Mantel, den Marazan – so die Tradition – selbst getragen haben soll. Rechts und links von ihm liegen die sechs Gegenstände, die er der Heptarchie abgenommen haben soll:
Am Mantel selbst steckt die Fibel, die seiner Frau gehört hat und die sie ihm kurz vor seiner Enthebung als Liebespfand angesteckt hatte.

2003-09-27 ~ written by Maeve




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