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Salishar
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Salishar ist der Name des südlich von Kisandra liegenden Kontinents, aus dem die Völker
von Kisandra auch herstammen.
Seine Bedeutung als kultureller Ursprung der kisandrischen Völker ist allerdings
gering, die Völker auf Kisandra gehen nahezu ihre eigenen Wege. Allein der politische
Einfluss des hochelfischen Kaiserreichs auf das kisandrische Hochelfenreich ist noch bedeutend.
Der König des Elfenreiches ist Vasall des Kaisers, und ihm damit untertänig. Das kisandrische
Hochelfenreich nennt sich protzig "Tia-Kisandra", was (König-)Reich von
Kisandra bedeutet, obwohl es auch ein menschliches Königreich auf Kisandra gibt, das
Königreich der Grauwelt. Von Wichtigkeit ist das Vasallentum von Tia-Kisandra, da es momentan
einen Grossteil seiner Landtruppen dem Kaiserreich zur Verfügung
stellen muss, in einem Krieg gegen die Orks. Allein die Marine ist noch vollbesetzt auf
Kisandra. Der Stellenwert Kisandras auf Salishar wäre eher gering, wenn es in den
Bergen von Kisandra nicht ein seltenes Metall namens "Aranium" gäbe, nach dem alle Reiche
auf Salishar verlangen. Dieses Metall ist zwar nicht das Beste aller Metalle, gehört
aber wegen seinen magischen Eigentschaften zu den Edelsten und Gefragtesten. Die
umfangreiche Ausrüstung der Truppen von Tia-Kisandra mit diesem Metall war der Grund,
warum sie mit dem Kriegsherrn zu Land von Tia-Kisandra abkommandiert wurden ,
Tarylion, einem der besten Strategen, welchen die Hochelfen je gesehen haben.
Eine Übersicht der Reiche und ihre Lage auf Salishar
Direkt im Norden Salishars liegt das grosse Kaiserreich der Hochelfen "Tia-Alhan".
Dieses Reich erstreckt sich an der Nordküste Salishars und wird im Westen durch ein
Gebirge begrenzt, im Süden durch einen Fluss und im Osten durch eine fliessende Grenze
in der weiten Orang-Ebene, in der das Orkenreich "Kaz-Nirok" liegt. Tia-Alhan liegen im Süden
das menschliche Königreich "Alandor" und im Westen die Republik der vereinigten Reiche von
Enor an. Weiter im Südosten,entlang der Küste, die sich in den Osten ausweitet, befinden
sich vor allem von den anderen Elfenrassen bewohnte Gebiete, direkt im Süden ein
großes Wüstenreich, ein Vielvölkerstaat, da es auch noch die Randgebiete der Wüste
einschliesst. Unter dem Wüstenreich findet man das zweite Hochelfenreich
"Tia-Fiavar", welches ebenso wie Tia-Kisandra ein Teil des großen Kaiserreichs Tia-Alhan
ist. Tia-Fiavar ist umgeben von Reichen aller bekannten Völker.
Zwischen Tia-Fiavar und dem Wüstenreich schiebt sich ein Gebirge ein, das von den Zwergen bewohnt ist,
weiter östlich von Tia-Fiavar findet man weitere Reiche verschiedenster Völker, etwa von
Zwergen bewohnte Bergketten und ebenso von Allen bewohntes Flachland ist dort zu
finden.
Der Orkkrieg
Lymirion stand von seinem Thron im Palast von Tikali, der Hauptstadt von
Tia-Kisandra, auf und machte die tiefste Verbeugung seid langem. Es war für Tarylion
ein ungewohnter Anblick, seinen König bei einer tiefen Verbeugung zu sehen. Sein Gesicht verriet
davon aber nichts, ausdruckslos neben dem Thron stehend schaute er auf den Boten des
Kaisers herab. Er hatte sich schon vor dem Eintritt in den Thronsaal vor ihm verbeugt.
Tarylion fand den Boten arrogant und herablassend, als dieser die Verbeugung seines
Königs nicht erwiederte, genauso wenig wie es der Bote bei ihm tat. "Das ist das Los, wenn man als Adel
eines Reiches, das mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, von denen der dekante Kaiseradel
keine Ahnung hat, als Abweichler bezeichnet wird", schoß es Tarylion
durch den Kopf, als er das schmale, kantige Gesicht des Boten musterte. Lymirion übersah bewusst
das Verfehlen des kaiserlichen Boten und erhob seine Stimme: "Willkommen im Palast,
Bringer des Lichts, ich hoffe, Ihr bringt gute Nachrichten vom Kaiser zu uns?". Lymirions
Blick war bei diesen Worten nicht unbedingt freundlich, eher ungeduldig und leicht
zornig über die Anmassung des Boten, sich nicht zu verneigen. Sich Zeit lassend und den König der Hochelfen auf
Kisandra übertrieben musternd, um ihn zu reizen, erwiederte der Bote die Worte des Königs
kühl: "Dem Kaiser geht es gut, Lord. Er lässt seine gütigsten Grüsse überbringen,
allerdings mit einem Wunsch.". Die lange Pause, die der Bote einlegte, liess den König
beinahe kochen, sich zusammenreissend erhebte er gerade die Stimme, um nach dem
Wunsch des Kaisers zu fragen, als er vom Boten im Wort abgeschnitten wird. Tarylion
verengte die Augen, welch eine Frechheit, sein Blick schweifte zu Lymirion. Tarylion
war klar, das wahrscheinlich nur er die Ausmaße an Beherrschung, die sein König aufbrachte,
ermessen konnte und wie sie sich äußerten. Lymirion drehte seinen Königsring mit dem
Daumen der gleichen Hand hinter seinem Rücken, der Bote war kurz davor zu weit zu gehen.
"Euch ist sicher die verzwickte Lage des Kaiserreichs im Krieg gegen das Orkreich von
Kaz-Nirok bekannt. Das Orkreich entpuppt sich als eine stärkere militärische Macht als
erwartet und ihre Ausrüstung ist besser als man es von Orks eigentlich erwartet hatte. Sogar hohe Magie
führen sie ins Feld. Aufgrund dieser Tatsache und dem Fall des Königreichs "Alandors"
vor 3 Monaten möchte der Kaiser, daß ihr zum Schutz des Kaiserreichs alle Truppen außer Eurer
Reserve dem Kaiserreich unterstellt, unter Führung eures Kriegsherrn zu Land,
Tarylion. Der Kaiser erwartet die kisandrischen Truppen und den neuen kaiserlichen
General in spätestens zwei Monaten". Lymirion hörte auf den Ring zu
drehen. Schnell verließ Tarylion seinen Platz neben dem Thron und stellte sich vor
seinen König, die Worte des Boten kühl erwiedernd: "So sei es, die kisandrischen Streitkräfte
werden rechtzeitig in der Hauptstadt sein, Bringer des Lichts." Der kaiserliche Bote
schmunzelte, drehte sich um und verließ in langsamen Schritten den Saal des Königs.
Tarylion beobachte, wie sein König zwischen dem Gemurmel des anwesenden Adels mit rotem
Gesicht und kurzen, zornigen Schritten in sein Arbeitszimmer verschwand. Langsam folgte
er ihm.
Lymirion stützte sich mit seinen Händen an seinem Schreibtisch ab. Leise schloss Tarylion
die Tür, als Lymirion plötzlich mit seiner Linken ausholte und eine volle Glaskaraffe, mit Wein
gefüllt, an ein Bücherregal schmetterte. Die zersplitternden Scherben fielen zu Boden, der
Wein troff die Bücherrücken hinab. "Lymirion, beherrsche dich!", Tarylion sagte den
Namen seines Königs seit langer Zeit zum ersten Mal wieder, er wusste nicht, ob er zu weit
gegangen war, aber die Worte kamen schneller über seine Lippen, als er sie bedenken konnte. Die linke Hand
von Lymirion zitterte, bis der König wieder auf die Tischplatte fasste. Kurz
den Kopf zu Tarylion wendend ging Lymirion zum Fenster und starrte durch das teure Glas
auf Tikali hinab, der Anblick beruhigte ihn. "Die Lage in Tia-Kisandra ist ruhig, mein
König, seitdem ihr die Steuern gesenkt und den Menschen weitere Rechte zugeräumt
habt, sind Aufstände ihrerseits nicht zu erwarten. Unsere Botschafter am Hofe der Grauwelt
sind geschickt und zuverlässig, sie werden unser Verhältnis zum Menschenreich in der Zeit,
in der ich dem Kaiser dienen werde, ruhig halten." Tarylion war klar, dass es darum gar nicht
ging, gleichzeitig war es eine glatte Lüge. In der Provinz Tulina brodelten die Unruhen schon
seit längerem, die Menschen wurden langsam aggressiv. Aber es ging dem Kaiser um die Schmach
und die Deutlichkeit, mit welcher der Bote klar gemacht hat, was man von Tia-Kisandra hielt und
erwartete, nicht um die innere Sicherheit seines Reiches. Lymirion drehte sich um und schaute
Tarylion tief in die bernsteinfarbenden Augen: "Sammelt die Truppen und macht Euch zur
Abreise mit der kaiserlichen Flotte bereit." Lymirion macht eine kurze Pause, dann führte er weiter aus:
"Vergesst auf Salishar nicht, wem ihr geschworen habt zu dienen ... kaiserlicher
General!". Die Augen von Lymirion blitzten herausfordernd auf.
Tarylion ging nicht drauf ein, er nickte nur und wandte sich zum Gehen...
Bericht zur Lage des Orkkrieges an Lymirion, König Tia-Kisandras, 6 Monate
nach der Ankunft der kisandrischen Truppen auf Salishar
Hiermit beantworten wir eure Anfrage an den kaiserlichen Kriegsrat zur Lage des Krieges
wider den Orken, insbesondere zur Lage der kisandrischen Truppenteile.
Orkische Kavallerie und leichte Infanterie zur Guerilla-Kriegsführung in der Orang-Ebene
nach 11 Monaten nach Kriegsbeginn zurückgedrängt. Einfall in die ersten Kleinstädte
und schwereren Befestigungsanlagen des Orkreichs "Kaz-Nirok", Widerstand grösser als
erwartet. Grenzen nach dem von den Orken besetzten Alandor gesichert.
Mittelschwere Verluste bei den kisandrischen Truppenteilen. Schwerste Verluste bei der
Infanterie, nahezu keine Verluste bei der Kavallerie.
Weitere Dinge gelten unter dem Erlass des Kaisers als geheim und dürfen nur vom inneren
Stab eingesehen werden.
Eronian, Kriegsratverwaltung
| 2001-11-02 |
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