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Kisandra Kategorie[2]Geschichte Text[23]Entdeckung Kisandras
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Entdeckung Kisandras
Jahamirez Benedikto, der Entdecker, stand am Bug seines Schiffes Esperanza, und ließ seinen Blick über die sich ins Endlose erstreckende Wüste aus Wasser gleiten. Seit drei Wochen waren sie nun schon auf See, er und die 300 Besatzungsmitglieder seines Schiffes. Würden sie jemals wieder etwas anderes sehen als Wasser? Giftiges Wasser?

"Käpt‘n?"Die Stimme seines ersten Maates ließ Jahamirez zusammenschrecken. "Entschuldigt die Störung, aber die Stimmung der Mannschaft wird immer schlechter. Wenn wir nicht bald Land sehen, dann fürchte ich das Schlimmste!" Jahamirez drehte sich zu seinem Maat und musterte dessen sorgenvolles Gesicht. "Nur keine Sorge Daraniel, es kann nicht mehr weit sein."

Daraniels Gesicht verzog sich noch mehr. "Nun, das sagt Ihr jetzt schon seit fünf Tagen. Die Mannschaft wird wirklich unruhig! Und diesmal wird es nicht so leicht wie das letzte Mal. Eine Extraration Essen wird die Meuterei diesmal nicht aufhalten!" Jahamirez legte seinem Maat die Hand auf die Schulter: "Nur keine Sorge, wir sind schon ganz nahe...Ich fühle es!" "Aye Käpt‘n, wie Ihr meint Käpt‘n!" Daraniel ging wieder zum Steuer des riesigen Schiffes. Noch nie zuvor war ein solch großes Schiff gebaut worden, und es schien nicht nur das größte Schiff, sondern auch der größte Sarg in der Geschichte Salishars zu werden...

Jahamirez drehte sich wieder nach vorne. Er hoffte, am Horizont etwas zu entdecken, was wie Land schien. Aber er sah nichts. Seine Hoffnung schwand immer mehr dahin. Es schien eine Ironie des Schicksals zu sein, daß ausgerechnet hier, umgeben, nein, gefangen von Wasser, alle Durst litten. Auch die Nahrung war streng rationiert, und reichte nur für vier Wochen. Umkehr war also auch unmöglich. Würden alle wegen seinem Traum sterben müssen? Würde er mehr als 300 Elfen in den Tod führen, nur weil er eines Nachts eine merkwürdige riesige Insel in seinen Träumen gesehen hatte? Eine Stimme hatte in diesem Traum zu ihm gesprochen, und ihm gesagt, daß er nur nach Norden reisen müsse, um dieses fremde Land zu erblicken. War er von einem bösen Geist hereingelegt worden? Sollte sich seine ewige Suche nach Ruhm und Anerkennung nun so bitter rächen?

Ein plötzlicher Lärm riß ihn aus seinen Gedanken. Jahamirez drehte sich um. Eine kleine Gruppe Matrosen kam auf ihn zu. "Käpt’n, wir müssen mit ihnen reden!" rief der Größte von ihnen, "Wir glauben nicht, daß es eine Insel gibt, und wir wollen umkehren. Wenn sie den Befehl nicht geben, dann werden wir das Kommando übernehmen! Gebt den Befehl, oder ich werde andere Mittel anwenden! Wir werden nicht für ein Hirngespinst in den Tod gehen!" Der Anführer der Meuterer zog einen Dolch: "Wir meinen es ernst, todernst..."

"Was ist denn hier los! Bedroht ihr denn Kapitän dieses Schiffes? Ihr wißt was für eine Strafe auf Meuterei steht! Also weg mit dem Messer, Matrose!"

Daraniel stürzte sich auf den Anführer. Plötzlich wich sein zorniger Gesichtsausdruck einem erstaunten. Er faßte sich an die Brust und schaute fast belustigt auf den Dolch, der in seinem Brustkorb steckte. Ein entsetztes Schweigen machte sich auf dem Schiff breit. Jahamirez rannte zu seinem ersten Maat. "Daraniel!" "Es ist zu spät Käpt’n. Mit mir geht es zu Ende... Bitte kümmert Euch um meine Frau..." Daraniel hustete Blut: "...kümmert Euch um..." Vom Ausguck herunter hörte man eine begeisterte Stimme: "Land in Sicht!" Daraniel sagte noch ein Wort, bevor er sein Leben aushauchte: " Kisandra... ".

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2001-11-07 ~ written by Beowulf




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