Die Berh-al-Bahar

Söhne des Wüstenwindes

 

GESCHICHTE UND LEGENDEN

Die riesige Echsenwüste, westlich der Staubberge, beherbergt viele wilde Völker und Reiterstämme, von denen die Berh-al-Bahar die vielleicht best organisierten sind.
Bei den Wüstenvölkern heisst es, Oxychor, Herr der flammenden Hitze, hätte alle Stämme erschaffen, damit sie untereinander entscheiden sollten, welcher der mächtigste und einflussreichste wäre. Zur Freude Oxychors sollten die Stämme über die Jahrhunderte hinweg miteinander blutige Fehden und Kriege um die Kontrolle der wenigen Wasserstellen in der Echsenwüste austragen.Nur ein Stamm verhielt sich anders...-zunächst!

Die Berh-al-Bahar kämpften zu Anfang nur, wenn sie angegriffen wurden, was aber nicht hieß, dass ihnen die Kampfeskünste fremd waren... Im Gegenteil behaupteten sie sich im Laufe vieler Jahre so gut, dass Sieben andere Wüstenstämme sich ihrem Sh'Aheyk, dem Herrscher der Berh-al-Bahar, unterwarfen.Mit Verhandlungsgeschick und hartnäckigem Nachdruck erwirtschafteten die Sh'Aheyks der Berh-al-Bahar immer mehr Reichtum an Vieh und Ländereien.
Den grössten Erfolg hatten die Berh-al-Bahar mit der Zucht edler Wüstenpferde, den Al-Ahari. Der Stamm stiess bei einer seiner Wanderungen auf eine Herde kräftiger Rösser in einem fruchtbaren Tal nahe der Staubberge. Es gelang ihren Tiermeistern, einige dieser wilden und starken Pferde zu Zuchtzwecken einzufangen und später zuzureiten. Seither züchten und verkaufen sie diese edlen Pferde mit grossem Erfolg.

Viele Jahrzehnte vergingen, in denen der Stamm die Kontrolle über gute Stützpunkte, Oasen und andere fruchtbare Landstriche, gewann.Dann kam die Zeit des Neuen Glaubens und die Ziele der Berh-al-Bahar änderten sich...

Der Stamm widersetzte sich mit seinem relativ friedvollen Dasein jedoch dem Willen des kriegerischen Feuergottes Oxycor. Sie begannen sich von ihm loszusagen und schmähten seinen Namen. Und Oxychor verfluchte den Stamm der Berh-al-Bahar für seinen Frevel...
Ein grosser Prophet erwuchs unter den Berh-al-Bahar, Mahadi an Akaar, welcher das Kommen einer neuen, mächtigen Gottheit voraussagte, die denen, welche sie verehren würden, Macht und Einfluss bringen würde. Die Gottheit offenbarte sich durch ihren Propheten und sprach sogar zu den Stammesmitgliedern durch Mahadis Mund!
Die Gottheit versprach Ruhm und Macht und die Herrschaft über alle Regionen der zivilisierten Welt, wenn man ihr huldigen würde. Und alle Stammesmitglieder bekehrten sich nach und nach zum Glauben "DESSEN, DER NICHT GENANNT WERDEN DARF". Doch verlangte "ER", wie sie ihn ehrfürchtig nur bezeichneten, Beweise des Glaubens für seine Gunst. Alle anderen Götter sollten in Vrgessenheit geraten und ihre Anhänger entweder bekehrt oder vernichtet werden. Es begann eine Zeit, in der die Berh-al-Bahar zur Geissel der Echsenwüste werden sollten.
Mahadi an Akaar, der Prophet, ging wie man erzählt, als er sah, dass sein Volk den "richtigen" Weg gewählt hatte in die Wüste und ward seitdem nie mehr gesehen. Zuvor ernannte er einen seiner treusten Anhänger zum Mu'An-Ahal, Stellvertreter seiner selbst und gab ihm verschiedene Schriftstücke und Pergamentrollen, in denen die Geheimnisse des Glaubens an "IHN" verzeichnet waren. Die Weitergabe der heiligen Schriften an einen geeigneten Nachfolger und das Einsetzen "nieder" Religionskünder (An-Ahal), sowie die Verbreitung des Glaubens im Volk ist Aufgabe dieses Obersten Priester des "EINEN". Jeder Mu'Ahil bisher veränderte sich in seinem Wesen zutiefst, nachdem er die heiligen Schriften gelesen hatte... Man erzählt, dass diese Stellvertreter des Propheten einen Teil der Macht des "EINEN" in sich bergen und über starke Zauber verfügen, die sie anderen lehren können, die ihnen würdig erscheinen.

Von nun an überfielen die Berh-al-Bahar Karawanen, Lager "ungläubiger" Wüstenvölker und Oasen. Sie raubten, brandschatzten und versklavten alle, die sich nicht zu ihrem Gott bekehren lassen wollten. Hartnäckige "Ungläubige" wurden gefoltert und grausam zu Tode gebracht... Das Blut, welches er Stamm von nun an vergoss, konnte nicht mehr in Litern gemessen werden. Nie gab es in den vielen Jahrhunderten der Geschichte der Echsenwüste ein derart grausames Volk. Die religiösen Führer, die Mu'Ahil, gewannen immer mehr Macht über ihr Volk. Heute darf kein Sh'Aheyk seine Führungsposition einnehmen, wenn er nicht die Gnade der Mu'Ahil dazu erhält. Selbst das Geburtsrecht

Es heisst, dass unter den Berh-al-Bahar einige ihr Volk verliessen, weil sie sie Tage der friedvollen Ruhe zurückwünschten. Diese "Abtrünnigen" werden ganz besonders gehasst und besonders hart bestraft. Wie es weiter heisst, soll es sogar am Rande der Staubberge eine geheime Festung geben, welche all jenen Unterschlupf bietet, die das Volk der Berh-al-Bahar verstossen hat. In den Tiefen dieser Rebellenbastion sollen Pläne geschmiedet werden, wie die Macht des grausamen Gottes gebrochen werden kann, der in den Augen der Widerständler nur Unheil gebracht hat...

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LEBENSSTIL UND KLEIDUNG

Die Berh-al-Bahar sind ein Nomadenvolk mit mehreren festen Stützpunkten in der Echsenwüste. Der grösste dieser befestigten Orte, Ashrid-al-Rahash, ist ein grosser See am Rande der Staubberge, nahe des Tal der Pferde, wo der Ursprungsort der Nomadenpferde liegen soll. Das Lager dort umfasst ständig mindestens 200 Zelte, die sich innerhalb einer weit gefassten Lehmmauer mit Ausguckposten befinden.Andere kleinere Zeltdörfer wechseln ständig ihre Lage und Zusammensetzung, so dass es schwer ist, sie genau zu lokalisieren. Generell gesagt sind die Berh-al-Bahar im westlichsten Viertel der Echsenwüste zu finden. Alle Stammesmitglieder tragen weite Überwürfe aus leichten Stoffen (Ghal' Abbeyah genannt...). Es werden meist drei solcher Überwürfe übereinander getragen, um eine gute Isolation gegen die Hitze des Tages, bzw. die oft eisigen Nachttemperaturen, zu gewährleisten. Um den Kopf werden leichte Schals gewickelt, die den Mund und den Kopfbereich gegen Sonne und Sand schützen. Die Füsse stecken bei Kriegern und Reisenden in hohen Lederstiefeln aus der Haut der Angrud-Echse. Adelige und reicheHändler tragen reich verzierte Pantoffeln mit nach oben geschwungenen Spitzen, die ein Statussymbol darstellen.
Die Bauern und Sklavenschicht muss sich hingegen mit einfachen Sandalen begnügen.

Reisende und Krieger tragen zusätzlich Schulteriemen aus Leder, die kreuzweise am Oberkörper getragen werden. In Schlaufen werden daran Dinge wie Dolchscheiden, Wasserflaschen, Proviantbeutel oder Köcher für Pfeile befestigt. Am Rücken befinden sich Befestigungsschlaufen für Schlafdecken, Reisebeutel und Krummsäbel, die bevorzugte Waffe der Nomaden. Wer es sich unter den Kriegern leisten kann, trägt über seinen Umhängen eine extrem leichte und hitzeisolierende Schuppenrüstung. Diese wird in mühevollster Arbeit aus den Schuppen der Angrud-Echse gefertigt und ist dementsprechend selten und teuer.
Schmuck und glitzernde Dinge sind zwar beliebt, werden aber nicht am Körper getragen, sondern verborgen aufbewahrt. Nur Frauen von hohem Status erlauben es sich, einen kleinen Edelstein oder sonstiges Schmuckstück filigraner Natur in die Handfläche, die Stirn oder einen Nasenflügel einpassen zu lassen. Dies gilt als Zeichen grosser Würde.

Ausnahmslos alle Angehörigen der Berh-al-Bahar werden mit einer Tätowierung in Form eines sich aufbäumenden Hengstes auf dem Unterarm gekennzeichnet. Dies geschieht meist bei der Einbindung des Stammesmitgliedes in die Religionsgemeinschaft (also ab dem 6. Lebensjahr!), in Form eines Rituals und ist von grösster Bedeutung für die Nomaden.

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BESCHREIBUNG

Die Nomaden der Berh-al-Bahar sind dunkelhäutiger als die übrigen Wüstenvölker. Einige besitzen sogar fast schwarze Haut. Sie besitzen kantige, fast hart zu nennende Gesichtszüge, schwarze oder braune Augen und lange, schwarze und glatte Haare, welche sie lang wachsen lassen und im Nacken zu einem Knoten binden. Bärte zu tragen ist nur den religiösen Vertretern (Mu' An-Ahal/An-Ahal und Efthis), sowie dem Stammesführer (Sh' Aheyk) erlaubt!
Die Frauen tragen ihre Haare ebenfalls zu Knoten gebunden, wenn sie auf Reisen gehen oder sich bei der Arbeit befinden. Ansonsten lassen weibliche Berh-al-Bahar ihre Haare offen. Frauen sind hier völlig gleichberechtigt und es gab sogar schon viele weibliche Sh' Aheyks und Mu' An-Ahals, die es zu legendärem Ruhm gebracht haben!Von der äusseren Erscheinung ist die hagere und sehnige Körperbauweise interessant. Da Völlerei zu einer Sünde zählt, die "DER, DER NICHT GENANNT WIRD" verbietet, gibt es kaum rundliche oder gar fette Stammesangehörige. Diese leiden dann meist unter Stoffwechselkrankheiten, werden aber dennoch als Aussenseiter behandelt.
Berh-al-Bahar werden zwischen 1,70 und 1,85 gross, was für ein Volk aus heissen Klimazonen äusserst ungewöhnlich ist...

Die Pferdezucht spielt beim Stamm eine sehr übergeordnete Rolle und alle Stammesangehörigen lernen das Reiten von Kindesbeinen an. Anders als andere Wüstenstämme, nutzen die Berh-al-Bahar ausschliesslich ihre robusten Pferde und nicht Kamele oder Dromedare, die sie als zu unberechenbar erachten! Die Pferderasse der Al-Ahari ist in der Wüste und den Ländern um die Echsenwüste als zuverlässig, schnell und extrem hitzebeständig und ausdauernd bekannt. Von daher erzielen die Berh-al-Bahar gute Preise mit ihrer Zucht bei anderen Stämmen und fremdenKarawanen. Da die Tiermeister der Berh-al-Bahar alle zum Export bestimmten Hengste zuvor kastrieren, ist eine Nachzucht in anderen Gebieten bisher nicht möglich gewesen...

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ORGANISATION DES STAMMES

(Die Krieger dieses Nomadenstammes nehmen, wie bei anderen Wüstenstämmen auch, eine bevorzugte Stellung ein. Die religiösen Vertreter werden hier jedoch im Status weit höher bewertet.)

KIRCHE:
ADEL/MILITÄR
Mu' An-Ahal (Vertreter des Propheten)
Sh'Aheyk (Stammesführer)
An-Ahal (Priester)
H'Amsheyk (Unterführer)
-
Ja'Hiddan (Krieger)
Efthi (Prediger)
Händler
-
Bauer/Viehhirte
-
Sklave

 

 

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AUTOR: Gunday

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